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Weinraute - Ruta graveolens, Rautengewächse, w

Weinraute - Ruta graveolens, Rautengewächse, Raute, Edelraute, GartenrauteAndere Namen:
Raute, Edelraute, Gartenraute

Andere Sprachen:
Englisch: Herb of Grace
Französisch: Rue officinal
Russisch: Ruta duschistaja

Beschreibung

Aussehen:
Halbstrauch
Wurzel : stark verzweigt, holzig.
Blätter : immergün, gefiedert, blau-grün, 11 cm lang, 7 cm breit.
Höhe : 70 - 80 cm, in Ausnahmen bis 1,50 m.
Blüten : grün-gelb.
Blütezeit : Juli/August.
Früchte : grüne Kapseln, die viele Samen enthalten.

Verbreitung:
Aus dem östlichen Mittelmeer stammend, verbreitete sich die W. über Südeuropa und den Mittleren Osten.

Geschichte:
Es ist bekannt, daß die Römer diese Pflanze als Gewürz und als Heilmittel schätzten und daß sie sie mit nach Mittel-europa gebracht haben.
Apicius (1. Jhdt. n. Chr.) schreibt in seinem Kochbuch, daß die W. zu Soßen für Geflügel, zu Bohnen, Erbsen und Linsen sowie zu Fisch passe.

Anmerkungen:
„Sonnenblumen, Krauseminze, Schnittlauch und Fenchel werden gesät, vor allem aber die Raute, die Mädchenblume, die Brautblume. Denn wenn die Katrike heiratet, muß sie sich ihren Kranz aus dem eigenen Garten winden...“
(Hermann Sudermann, Jons und Erdme.)

Wirkstoffe:
Ätherische Öle, Bitterstoffe, Gerbstoffe und Rutin, Furomarin, Vitamin A.

Anbau

Garten/Haus : ausdauernd, winterhart.
Wildwachsend : an trockenen warmen Felshängen, in Weinbergen, auf Mauern und in Kiesgruben.
Vermehrung : wird im März aus Samen gezogen, die Keimdauer beträgt 2 - 3 Wochen. Danach werden die Sämlinge im Abstand von 30 x 30 cm vereinzelt.
Im Garten : W. benötigt leichten kalkhaltigen Boden an sonnigem Platz, aber auch
Halbschatten.
Im Haus : ist die Haltung des starken Geruchs wegen nicht zu empfehlen.
Pflege : um die Blattbildung anzuregen, müssen die samentragenden Stengel vor der Blüte entfernt werden.
Die Pflanze neigt zum Verholzen; je häufiger die nicht verholzten Teile zurückgeschnitten werden, desto höher ist der Blattertrag.
Jäten, hacken, wässern.

Ernte:
Von Mai an können den ganzen Sommer über die Blätter geerntet werden.
Um Vorrat anzulegen, schneidet man vor der Blüte in etwa 10 cm Höhe die Stengel ab und läßt die Abschnitte im Schatten trocknen.

Aufbewahrung:
Die Blätter können mit nur wenig Aromaverlust getrocknet, gerebelt in einem lufdicht schließenden Gefäß aufbewahrt werden.
Die frischen Blätter können tiefgefroren werden.

Verwendung

Gesundheit:
Im Altertum wie im Mittelalter hat die W. in der Medizin eine bedeutende Rolle gespielt.
Heute gilt sie als appetitanregend und krampflösend allerdings soll nicht mehr als 1 TL täglich verzehrt werden, in größeren Mengen genossen ist W. schädlich.

Gebrauch:
Vertreibt Flöhe und Insekten.
Im Mittelalter wurde damit Wein gewürzt (daher der Name).
Zu Getränken - Gemüsesäfte oder Cocktails - ist es eine aromatische Zutat. Die Italiener würzen ihren Grappa damit.
Verwendungs- und Handelsform: die frischen und gertrockneten Blätter.
Der Geschmack ist scharf, herb und bitter, moschusähnlich.

In der Küche:
Zu Fisch- , Fleisch- und Eiergerichten, Farcen, Suppen und Soßen. Zusammen mit anderen Kräutern zur Marinade für Wild.

Rezept
Bratfisch mit Weinraute



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