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Dill - Anethum graveolens, Doldengewächse, s

Dill - Anethum graveolens, Doldengewächse, GurkenkrautAnderer Name:
Gurkenkraut

Andere Sprachen
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Chinesisch: Shih-Lo
Englisch: Dill
Französisch: Aneth
Italienisch: Aneto
Laotisch: phak si
Libanesisch: Shabeth
Niederländisch: Dille
Norwegisch: Dill
Portugiesisch: Endro
Russisch: Ukrop
Schwedisch: Dill
Singhalesisch: enduru
Spanisch: Eneldo

Verschiedene Sorten:
Folgende deutsche Züchtungen sind bekannt:
Blattreicher/St. Wagner : Züchter: Wagner, Heidelberg
Bouquet : Züchter: Asgrow, Bruchsal
Diwa : Züchter: S & G Samen, Kleve
Dukat : Vertrieb duch mehrere Firmen
Elefant : Züchter: Sperling, Lüneburg
Gewöhnlicher : Vertrieb duch mehrere Firmen
Herkules : Züchter:Chrestensen, Erfurt
Sari : Züchter: Sperling, Lüneburg
Tetra : Vertrieb duch mehrere Firmen
Vierling : Züchter Sperling, Lüneburg
außerdem: Pikant : Züchter Svalöf Weibull, Hammenhög, Schweden.

Beschreibung

Aussehen:
Kraut
Wurzel : flach, dünn, spindelförmig.
Stengel : feingerillt, hohl.
Blätter : reich gegliedert, enden in dünnen Blattzipfeln an doldenförmigen
Verzweigungen.
Höhe : bis zu 1 m.
Blüte : an 20 cm großen Dolden, gelb.
Blütezeit : Juli - August.
Früchte : eiförmige, 1 - 2 mm lange Früchte, die aus 2 Teilfrüchten bestehen.

Verbreitung:
Weltweit, jedoch stärker in der nördlichen Hemisphäre.
Exportländer: Rußland, Balkanländer.

Geschichte:
Schon vor 3 000 Jahren wird der Gebrauch von D. in dem Gebiet des heutigen Iran nachgewiesen.
Wird in der Bibel erwähnt. ("Wehe euch, ihr Schriftgelehrten und ihr Pharisäer! Heuchler! Ihr verzehntet Minze, Dill, Kümmel; die wichtigeren Gebote aber übersehet ihr". Matth., 23, 23.)
Ägypten, Griechenland und Rom verwendeten Dill als Heil- und Gewürzmittel (Vergil und Plinius berichten darüber).
Die römischen Legionäre verbreiteten D. in Zentraleuropa bis nach Britannien.
Wird in den Capitulare de villis erwähnt.

Anmerkungen:
Bei der Entstehung des Namens wird davon ausgegangen, daß "Dolde" sich in Dill gewandelt hat.
Im Norden und Osten Europas hat Dill mythische Bedeutung; D. besänftigte Hexen und Gewitter; andererseits gab die Anwesenheit von Dill auch Macht - so ist aus dem Oderbruch der Spruch der Braut überliefert: "Ich habe Senf und Dille, wenn ich rede, schweigst Du stille" (welch ein Glück, daß moderne Damen diesen Spruch nicht kennen).
Dill in den Schuhen getragen half einem vor Gericht: "Vor Haberstroh und Dill, da schweigen die Gerichtsherrn still".

Wirkstoffe:
In den Blättern befindet sich 0,05 bis 0,35% ätherisches Öl, das sich entsprechend dem Öl der Samen zusammensetzt.
Die Samen enthalten 3 - 4 % ätherisches Öl, davon Alpha-Pinen, Alpha-Phellandren, Beta-Phellandren, Limonen.

Inhaltsstoffänderungen beim Wachstum der Pflanze:
bis zur Blüte Blüte bis Samenreife
Alpha-Phellandren 60% 14%
Dillether 25% unter 10%
Limonen 10% 30%
Carvon 0% bis zu 60%

Anbau

Garten/Haus : einjährig.
Wildwachsend : auf Schutthalden, sandigen Flußufern.
Vermehrung : ab März in das Freiland säen, in Reihen von 30 cm Abstand, nur dünn mit Erde bedecken (Lichtkeimer); Keimzeit: 20 Tage. Schnellwachsend. Es empfiehlt sich, im Abstand von 2 - 3 Wochen neue Saaten anzulegen, um den ganzen Sommer über frisches Kraut zur Verfügung zu haben.
Garten : es werden keine besonderen Ansprüche an Boden oder Platz gestellt.
Im Haus : gut in Töpfen oder Balkonkästen zu halten.
Pflege : vorsichtig jäten (die Wurzeln sind flach unter dem Boden), wässern.

Ernte:
Ab April bis in den Herbst wird der frische Dill geerntet, bevor er blüht; will man allerdings die Samen ernten, wartet man bis zu deren Reife; da die Reifezeit jedoch unterschiedlich ist, schneidet man die Dolden kurz vor der Reife ab und läßt sie an einem warmen, trockenen Ort ausreifen, um dann die Samen auszuklopfen.

Aufbewahrung:
Sowohl getrocknete Blätter (die allerdings viel ihres Aromas verlieren) wie Samen werden in luftdicht schließenden Gefäßen aufbewahrt.
Frische, gewaschene, abgezupfte und klein geschnittene Blätter kann man sowohl in Öl einlegen wie tieffrieren.

Verwendung

Gesundheit:
Verdauungsfördernd, beruhigend.
Dillöl wird gegen Blähungen bei Kindern eingerieben.

Gebrauch:
Verwendungs- und Handelsform: auf Frische-Märkten grüne (Blätter) oder reife Samen-Sträuße.
Ansonsten getrocknete Blätter und Samen (die letzteren meist in Gurken- oder Muschel- und Fisch-Mischungen).
Dillöl gibt es in Apotheken.
Geruch und Geschmack sind fenchelähnlich.
Dillsamen haben ein stärkeres Aroma.

In der Küche:
Zu Fisch, Salaten, Omeletts, Geflügel, Gemüse und Kartoffeln, Suppen und Soßen.
Nicht mitkochen.

Verträglichkeit:
Das feine Aroma frischer Dillblätter wird leicht durch andere Gewürze verdeckt, während die Samen sich gegen andere Gewürze behaupten kömnnen. Sehr gut paßt Dill mit Zitronen, Essig, Sahne und Joghurt zusammen.

Rezepte
Dill-Gurken-Kaltschale
Gravlax
Dillsoße
Dillbrot
Fisch in Dill-Gelee
Dillkartoffeln
Dillsuppe



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