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Kalmus - Acorus calamus, Aronstabgewächse, m

Kalmus - Acorus calamus, Aronstabgewächse, Magenwurzel, Ackerwurz, Deutscher IngwerAndere Namen:
Magenwurzel, Ackerwurz, Deutscher Ingwer

Andere Sprachen:
Englisch: Calamus, Sweet flag
Französisch: Calamus
Russisch: Air

Beschreibung

Aussehen:
Sumpfstaude
Wurzel : bis zu 100 cm lang und bis zu 3 cm dick, verzweigt, kriechend.
Stengel : dreikantig, blattähnlich.
Blätter : schwertförmig.
Höhe : bis 1 m.
Blüte : kolbenähnlich, 10 cm lang, zunächst grün, später bräunlich.

Verbreitung:
Mittel- und Osteuropa, Ostasien, Nordamerika.

Geschichte:
In China schon seit 2 000 Jahren in Gebrauch.
Sumerer und Ägypter benutzten K., das sie "kyphi" nannten zu magischen Räucherungen.
Alexander der Große bracht K. aus dem Orient mit. Dioscurides und Plinius haben die Pflanze beschrieben.
Bei den Indern und Arabern schon lange als Heilpflanze bekannt.
Kam im 16. Jhdt. nach Europa.

Anmerkungen:
Kalamos (griech.) = Rohr, Schilf.

In Bayern werden Kalmusblätter bei Fronleichnam-Prozessionen gestreut. Auch sollen im Frühjahr Kalmusblätter in den Wohnräumen gestreut worden sein, um die Bewohner vor Hexen und bösen Geistern zu schützen.

Wirkstoffe:
Das zu etwa 2,5% enthaltene äherische Öl enthält Asaron, Acorenon, Pinin, Cholin, Bitterstoffe.

Anbau

Garten/Haus : ausdauernd, winterhart.
Wildwachsend : an Sümpfen, Teichen und Bachufern.
Vermehrung : kann auch kultiviert werden, wenn man Rhizome (Wurzeln oder Wurzelteile) in 10 - 15 cm Tiefe im Abstand von 30 cm im Frühjahr oder im Herbst in einen flachen Teich eingräbt.
Im Garten : die Bodenbeschaffenheit ist nicht wichtig, jedoch muß für ausreichende Bewässerung gesorgt werden.
Im Haus : nicht möglich.
Pflege : keine Pflege erforderlich, wenn ausreichend für Bewässerung gesorgt wird.

Ernte:
Im Herbst werden die Wurzelstöcke, die mindestens 2 - 3 Jahre alt sind, ausgegraben; sie werden meist der Länge nach gespalten und im Schatten getrocknet.

Aufbewahrung:
Die getrocknete Wurzel wird in einem luftdicht schließenden Gefäß aufbewahrt.

Verwendung

Gesundheit:
Regt den Appetit an; gegen Verdauungsbeschwerden, Blähungen und Durchfall.

Gebrauch:
Wird in der Parfüm- und Likörherstellung genutzt.
Verwendungs- und Handelsform: Die Wurzel: getrocknet und geraspelt und als Pulver, Extrakte, Tinktur (Apotheke); sehr junge Blattknospen können in Salaten gegessen werden.
Geschmack: Würzig, leicht bitter, nach Mandarinen.

In der Küche:
Vor allem in der asiatischen Küche wird K. wie Ingwer gebraucht, früher auch in Europa - jetzt aus der Mode gekommen. Zu Süßspeisen, Likör.
Als Pulver: wie Muskatnuß.
In Zuckerlösung oder in Honig eingelegter K. schmeckt ingwerähnlich.

Rezepte
Kalmus-Likör
Huhn mit Kalmus



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