Lavendel - Lavendula angustifolia, officinalis und vera, Lippenblütler, m
Andere Namen:
Schwindelkraut, Spikanard, Speik
Andere Sprachen:
Englisch: Lavender
Französisch: Lavande
Russisch: Lavanda
Viele verschiedene Sorten, z. B.:
Loddon Pink : hellrosa Blüten
Vera (Holländischer L.) : rosa Blüten
Hidcote : tiefviolette Blüten
Nana Alba : weiße Blüten
Folgate : violettblaue Blüten
Munstead : mit violetten Blüten
Beschreibung
Aussehen:
Halbstrauch, immergrün
Wurzel : tiefgehende Pfahlwurzel.
Stengel : graugrün, vierkantig, aufrecht, unten verholzt.
Blätter : länglich, filzig, grau, behaart.
Höhe : bis zu 70 cm.
Blüte : blau, violett (Scheinähren).
Blütezeit : Juni/August.
Früchte : kleine grau- bis dunkelbraune Nüsse.
Verbreitung:
Ursprünglich im westlichen Mittelmeergebiet, jetzt weltweit.
Hauptanbaugebiete in Europa sind die Provence (Frankreich), Ungarn und Dalmatien.
Geschichte:
Im 12. Jhdt. wird die Pflanze erstmals beschrieben, und zwar in Andalusien. Ab dem 15. Jhdt. wird aus den westeuropäischen Ländern über die Verbreitung berichtet.
Anmerkungen:
Lateinisch: lavare = waschen.
Besonders verwendet in Frankreich, Spanien und Italien.
Izaak Walton (17. Jhdt.): "In einem Haus möchte ich sein, wo die Betten nach Lavendel duften."
Wirkstoffe:
Linalylacetat, Furfurol, Ocimen, Cineol, Pinen, Linalool (riecht nach Bergamotte), Geraniol (riecht nach Rose), Borneol, Cumarin.
Anbau
Garten/Haus : ausdauernd, grundsätzlich winterhart.
Vermehrung : durch Samen (Keimzeit 6 Wochen), vorzuziehen sind Ableger oder Teile von Wurzeln.
Im Garten: viel Sonne, sandiger, kalkhaltiger, trockener Boden, paßt gut in einen Steingarten. Im Abstand von 40 cm pflanzen. In Gegenden mit anhaltendem und starken Frost sollte die Pflanze mit Stroh oder Mulch abgedeckt werden.
Im Haus : kann in tiefen Töpfen gehalten werden; benötigt täglich 5 Stunden Sonnenlicht.
Pflege : im Frühjahr bis über den Boden zurückschneiden; im ersten Jahr die Knospen abschneiden, damit dichterer Wuchs gefördert wird.
Ansonsten : jäten, hacken, wässern.
Ernte:
Vom zweiten Jahr an werden die Triebspitzen für den sofortigen Verbrauch geerntet; im zweiten und den folgenden Jahren werden während der Blüte die Zweige oder deren Spitzen abgeschnitten, gebündelt und zum Trocknen aufgehängt.
Aufbewahrung:
L. verliert beim Trocknen nur gering an Aroma; deshalb empfiehlt sich das Trocken der Zweige an einem schattigen Platz, die dann in einem luftdicht schließenden Gefäß länger aufbewahrt werden können.
L. kann aber auch tiefgefroren werden.
Eine besonders attraktive Methode der Haltbarmachung des Aromas ist es, in ein gutes Öl frische Zweige zu stecken und mehrere Wochen stehenzulassen.
Verwendung
Gesundheit:
Krampflindernd im Darmbereich, hemmt Durchfall; wirkt blutdrucksenkend, entzündungshemmend.
Tee: Lindert Kopfschmerzen und beruhigt.
Badezusatz: entspannend, lindert Rheumaschmerzen.
Lavendel-Öl
300 ml Mandelöl
In eine Glasflasche das Öl gießen und soviel Blüten hineingeben wie hineinpassen. 24 Stunden warmhalten; probieren, ob der Geruch den Wünschen entspricht. Dann durch ein Sieb gießen.
Nach dem Bad den Körper einreiben; oder in das Badewasser geben. Hilft auch gegen Insektenstiche.
Zum Einreiben: gegen Rheuma und Hämatome.
Gebrauch:
Die Blüten für Duftkissen (halten Motten fern).
Insbesondere das aus den Blüten extrahierte Lavendelöl benutzt man für die Herstellung von Seifen, Salben und Parfums.
Verwendungs- und Handelsform:Blüten, Blätter, Öl.
Geschmack: Geruch und Geschmack sind aromatisch, kampherähnlich.
In der Küche:
Nur die Blätter, die ein nicht so strenges Aroma haben wie die Blüten, werden als Gewürz zu Salaten gebraucht.
Wird für Hammelbraten, gedünstetes Fleisch, zu Fisch, Suppen, Salaten und Gemüse verwendet.
Unter "Haltbarmachung" wurde bereits auf die Zweckmäßigkeit verwiesen, mit Öl ein sofort verfügbares Aroma zur Hand zu haben.
Verträglichkeit: nur Kräuter der Provence.
Rezepte
Hammelkoteletts mit L.
Hühnerbrust mit L.
Kaninchen mit Lavendel
Lavendel-Zucker