Kerbel - Anthriscus cerefolium, Doldenblütler, m
Andere Namen:
Gartenkerbel, Suppenkraut
Andere Sprachen:
Arabisch: Maqdunis Afranjí
Chinesisch: San-lo-po
Englisch: Garden Chervil
Französisch: Cerfeuil
Italienisch: Cerfoglio
Niederländisch: Kervel
Norwegisch: Kjörvel
Portugiesisch: Cerfolho
Russisch: Kupyr
Schwedisch: Körvel
Spanisch: Cerafolio
Beschreibung
Aussehen:
Kraut
Wurzel : flachwachsend, spindelförmig, weißlich.
Stengel : rund, feingerillt, ästig.
Blätter : hellgrün, zart, weich, gefiedert; es gibt glatte und gekräuselte Sorten.
Höhe : bis zu 60 cm.
Blüte : unscheinbare kleine weiße Blüten an Dolden.
Blütezeit : April/August.
Früchte : längliche Spaltfrüchte; sie sind glänzend schwarz, 6 - 11 mm lang und riechen nach Anis.
Verbreitung:
Ursprung Mittelmeergebiet, jetzt weltweit.
Geschichte:
Bei den Römern bekannt: Plinius beschreibt den Anbau, Apicius erwähnt K. als Gewürz zu Hühnerfleisch.
Im Capitulare de villis aufgelistet (siehe Allgemeiner Teil "Geschichte").
Anmerkungen:
Khairephyllon (griech.) = Blatt des Glückes.
Plinius war der Meinung, daß man mit K. Schluckauf beenden könne.
Kerbel wurde die Kraft zur Verjüngung nachgesagt.
Viele Europäer aßen am Gründonnerstag Kerbel-Suppe, um die Wiedergeburt Christi zu feiern.
Wirkstoffe:
Nur geringer Anteil (0,03%) ätherischen Öles, das hauptsächlich aus Methylchavicol besteht, außerdem
Vitamin C, Kalzium und Eisen.
Anbau
Garten/Haus : einjährig, winterhart.
Vermehrung : Aussaat ab März bis August ins Freiland; 20 cm Reihenabstand. Keimdauer 2 Wochen.
Im Garten : der Boden soll locker und halbschattig sein.
Keimdauer: 8 -14 Tage, nach 6 - 8 Wochen kann geerntet werden - es lohnt sich also, mehrfach zu säen und zu ernten.
Im Haus : läßt sich mühelos in Töpfen oder Balkonkästen, sogar auf Löschpapier ziehen.
Pflege : jäten und regelmäßig wässern.
Wird K. ständig zurückgeschnitten, entwickelt er sich zu einem kleinen Busch mit vielen Blättern.
Ernte:
Ab April kann man K. ernten, allerdings soll man die Pflanzen nicht blühen lassen; schneidet man die Blüten rechtzeitig ab, verhindert man ein Nachlassen des Aromas und regt die weitere Blattbildung an.
Aufbewahrung:
Durch Trocknung verliert K. den größten Teil seines Aromas.
Durch Tieffrieren kann man konservieren (siehe Wörterbuch), und zwar kleingehackt oder geschnitten im Eiswürfelbehälter.
Verwendung
Gesundheit:
Gegen Insektenstiche. Blutreinigend und wassertreibend, entschlackend.
Kerbeltee fördert den Stuhlgang.
Gebrauch:
Verwendungs- und Handelsform: In Supermärkten frisch. Verwendet werden die Blätter und - selten - die Samen.
Geschmack: zart anisähnlich, süßlich.
In der Küche:
Da das Aroma schnell verfliegt, sollten Speisen erst kurz vor dem Servieren damit gewürzt werden (nicht mitkochen).
Zu Salaten Suppen, Soßen, Quark, Tomaten, Lamm- und Hammelfleisch, auch Fisch und Gemüse.
Verträglichkeit: kann mit anderen Kräutern - Petersilie, Estragon etc. - gemischt werden.
Rezepte
Kerbelsuppe
Kerbel-Käse
Ein Kosmetik-Rezept