Melisse - Melissa officinalis, Lippenblütler, w
Andere Namen:
Zitronenmelisse, Bienenkraut, Herztrost
Andere Sprachen:
Englisch: Lemon Balm
Französisch: Baume, Citronelle
Italienisch: Citronella
Russisch: Melissa
Beschreibung
Aussehen:
Halbstrauch
Wurzel : mehrköpfiger Wurzelstock, zahlreiche, bis zu 30 cm lange Wurzeln.
Stengel : vierkantig, aufrecht.
Blätter : eiförmige, am Rand gesägte Blätter, die bis zu 8 cm lang und 5 cm breit werden.
Höhe : bis zu 1m .
Blüte : blau-weiß oder rosa.
Blütezeit : Juli/August.
Früchte : 1,5 - 2,0 mm lange und 0,75 - 1,0 mm breite gelbe bis braune, glänzende Nüsse.
Es sind bekannt
Quedlinburger Niederliegende : Erzeuger: Pharmaplant, Artern
Citronella : Quedlinburger Saatzucht
Verbreitung:
Weltweit.
In Deutschland: Thüringen, Franken, Baden, insgesamt 140 ha.
Geschichte:
In der Mittelmeer-Region ist M. seit 2 000 Jahren bekannt.
Dioskurides nennt M. als Mittel gegen Skorpion- und Spinnenbisse.
Der arabische Arzt Avicenna (11. Jhdt.) erwähnt, daß M. zur Stärkung der Vitalität und Vertreibung der Melancholie diene.
Hildegard von Bingen meint, M. mache das Herz freudig.
Albertus Magnus, Paracelsus und Hufeland haben die M. wegen ihrer Heilwirkung gepriesen.
Den Melissengeist der Karmeliterin (Klosterfrau) Maria Clementine Martin gibt es seit 1826. Es enthält außer Melisse Zitronenschale, Koriander, Muskatblüte und Angelika.
Anmerkungen:
Melissa (griechisch) = Honigbiene.
Wirkstoffe:
In den frischen Blättern sind zu 0,05 bis 0,15% ätherische Öle enthalten, die aus Citronellal (40 %), Geranial, Geraniol, Neral u. a. Komponenten bestehen.
Anbau
Garten/Haus : ausdauernd, nicht sehr winterhart.
Vermehrung : durch Samen, Wurzelteilung oder Stecklinge.
Schwierig aus Samen zu ziehen (Keimdauer 2 - 3 Wochen), deshalb beim Gärtner kaufen.
Der Wurzelstock bildet Ausläufer, die neue Pflanzen treiben; daher werden die Sträucher im Herbst oder im Frühjahr ausgegraben und geteilt.
Die Pflanzen sollen einen Abstand von 50 cm haben, damit sie sich ausdehnen können.
Im Garten : humusreicher, sandiger Boden, warm, nicht zu trocken. Sonniger Platz wird bevorzugt.
Ansonsten sehr anspruchslos; bei heißer Witterung gießen.
Im Haus : in Töpfen und Balkonkästen gut anzuziehen, mindestens 5 Stunden Sonnenlicht.
Pflege : jäten, hacken, wässern.
Nach 4 - 5 Jahren sollen die Pflanzungen erneuert werden, weil die Pflanzen degenerieren.
Ernte:
Die Blätter können schon ab Mai geerntet werden, die man morgens von unten und möglichst von den Seitentrieben pflückt. Das stärkste Aroma haben die Pflanzen kurz vor der Blüte.
Um für den Vorrat zu ernten, schneidet man die Stengel in einer Höhe von etwa 10 cm ab und trocknet sie in Bündeln an einem schattigen, luftigen Ort.
Aufbewahrung:
Nach dem schnellen Trocknen rebeln und in einem Gefäß mit Deckel aufbewahren.
Leider verliert getrocknete M. gegenüber den frischen Blättern sehr an Würzkraft, deshalb sollte man Tieffrieren vorziehen.
Melisse läßt sich - in kleine Stücke geschnitten - gut in Öl ohne Aromaverlust aufbewahren.
Verwendung
Gesundheit:
In der Heilkräuter-Literatur wird Melisse sehr häufig erwähnt; die beruhigende Wirkung ist weniger streng als bei Baldrian.
Außerdem senkt M. den Cholesterinspiegel des Blutes.
M. ist entzündungshemmend, beruhigend und blutdrucksenkend.
Ein Lappen mit zerriebenen Melissenblättern wirkt bei Insektenstichen lindernd.
Tee: hat beruhigende (Nervosität, vor dem Schlafengehen) und krampflösende (Blähungen) Wirkung.
2 TL mit einer Tasse Wasser überbrühen, 10 Minuten stehen lassen, durch Sieb gießen; mit Honig süßen.
Badezusatz: belebend, riecht gut.
Gebrauch:
M. wird von der Parfüm-Industrie engesetzt. Das Öl wird aus den Blättern gepreßt.
Verwendungs- und Handelsform: Frische und getrocknete Blätter.
Geschmack: Melisse hat einen leicht säuerlichen, frischen Geschmack.
In der Küche:
Obstsuppen, Salate, Soßen, Suppen, Quark, Soßen für Wild, Geflügel, Obstsalate und Marmelade.
Der typische Geschmack von Melisse läßt sich bei der Mischung mit Joghurt erfahren.
Besonders in Longdrinks und in Eisgetränken macht sich M. sowohl geschmacklich wie auch optisch sehr gut.
Kann mitgekocht werden.
Verträglichkeit: Das zarte Aroma wird leicht von anderen Aromen überdeckt.
Rezepte
Fischfilet mit Melisse
Melissen-Käsekuchen
Champignon-Salat