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Löwenzahn - Taraxacum officinalis, Korbblütler m

Löwenzahn - Taraxacum officinalis, Korbblütler, Hundeblume, Kuhblume, Pißkraut, ButterblumeAndere Namen:
Hundeblume, Kuhblume, Pißkraut, Butterblume

Andere Sprachen:
Dänisch: Lövetand
Englisch: Dandelion, Tarassaco
Französisch: Dent de Lion, Pissenlit
Italienisch: Dente di lione
Norwegisch: Löwetann
Russisch: Oduvantschik

Beschreibung

Aussehen:
Kraut
Wurzel : lange Pfahlwurzel.
Blätter : lanzettenförmig, gezähnt, grün; bilden Rosette.
Höhe : bis zu 30 cm.
Blüte : gelb, öffnet sich morgens und schließt sich abends.
Blütezeit : April/Mai, oft auch im Herbst.
Früchte : grau- bis hellbraune Nüsse, die 3 - 4 mm lang und 1 mm breit sind; sie befinden sich an Sporen, die zu einem weißen flauschigen Ball geformt sind.

Verbreitung:
Nördliche Hemisphäre.
Als Heilpflanze kultiviert in Thüringen (Jenalobnitz) und Bayern (Schweinfurt).

Geschichte:
Es ist nicht belegt, daß der L. schon im Altertum als Nahrungs- oder Heilmittel verwendet worden ist.
Erste Überlieferung findet sich in Schriften arabischer Ärzte im 11. Jhdt. (Avicenna).

Anmerkungen:
Der Name wird abgeleitet von der Gestalt der Blätter, die den Zähnen eines Löwen ähneln; erstaunlicherweise wird dieser Name in mehreren Sprachen gleich verwendet.
Es gibt noch eine andere Erklärung gibt es für den Namen: traxis (griechisch) = Augenentzündung; es wird berichtet, daß der arabische Arzt Avicenna mit dem Milchsaft des L. Augenentzündungen behandelt habe.
Es gibt in den verschiedenen Regionen der deutschen Sprache etwa 500 verschiedene Bezeichnungen für L.

Während des Krieges trocknete man die Wurzeln, um daraus einen Kaffee-Ersatz zu gewinnen.

Am 3. Tag bei abnehmenden Mond gepflückt und am selben Tag den Saft auf eine Warze gestrichen, läßt die Warze verschwinden.

Der österreichische Dichter Josef Weinheber:
„Keine Vase will dich.
Keine Liebe wird durch dich erhellt.
Aber deines Samens reine weiße Kugel
träumt wie eine Wolke, wie der Kern der Welt.

Lächle! Fühl dich wohl gedeutet!
Blühe! So wird aus Schweigen Huld.
Bittre Milch und Flaum, der gleitet:
O, nicht Haß - den Himmel weitet Weisheit, Stillesein, Geduld.

Wärst du auf der Höh geboren,
Ferne, selten, früh empor:
Teilsamslosen Gang der Horen
Blühest ruhmvoll unverloren, Groß, dem Wunder vor.“

In den morphologischen Studien schreibt Goethe:
"Wenn man die Stiele des Löwenzahns an einem Ende aufschlitzt, die beiden Seiten des hohlen Röhrchens sachte voneinander trennt, so rollt sich jede in sich nach außen und hängt im Gefolge dessen als eine gewundene Locke spiralförmig gewunden herab, woran sich die Kinder ergötzen und wir dem tiefsten Naturgeheimnis nähertreten."

Wirkstoffe:
Vitamin A, C, und D, Bitterstoffe, Colin, Inulin, Taraxin, Saponine.
Der Anteil an Wirkstoffen schwankt während des Jahres beträchtlich, so enthält die Wurzel im Frühjahr 1,7%, im August jedoch 5% Inulin.

Anbau

Garten/Haus : ausdauernd, winterhart.
Wildwachsend : L. paßt sich allen Böden an und wächst überall, leider zu häufig in Gärten und auf Rasen.
Da die Blätter der wildwachsenden L. sehr bitter sind, wurde eine Gartenpflanze gezüchtet, die längere und hellere Blätter hat.
Besonders in Italien und Frankreich ist es üblich, L. zu kultivieren; die Samen sind inzwischen auch in Deutschland erhältlich.
Vermehrung : der Samen wird im April gesät (Blumentopf oder Frühbeet) und, wenn er etwa 10 cm hoch ist, vereinzelt.
Im Garten : Anspruch an den Boden und den Platz stellt er - wie sein wilder Bruder - nicht.
Im Haus : kann in Balkonkästen kultiviert werden, in Blumentöpfen wird es sich kaum lohnen.
Pflege : jäten, hacken, wässern.

Ernte:
Zum Verzehr sind nur die zarten Frühlingsblätter zu gebrauchen, später werden die wilden Blätter zu bitter.
Es gibt jedoch Züchtungen, die ganzjährig zu genießen sind.
Junge Knospen (für Kapern) sind vor der Blüte zu sammeln.
Die Wurzeln, die zu medizinischen Zwecken verwendet werden, gräbt man im Herbst aus.

Aufbewahrung:
Die Blätter können getrocknet werden - wenn man sie zu Heilzwecken aufbewahren will; genießbar sind sie getrocknet nicht mehr.

Verwendung

Gesundheit:
Stark harntreibend, appetitanregend.
Verhindert die Bildung von Gallensteinen und regt Leber- und Gallentätigkeit an, blutreinigend.
Tee:
1 - 2 TL Wurzel und/oder Blätter mit 1 Tasse kochendem Wasser überbrühen und 10 Minuten stehen lassen; ist zu empfehlen als Kur - dann 6 Wochen lang morgens 1 Tasse davon trinken.

Gebrauch:
Die Wurzeln wurden in Notzeiten getrocknet, geröstet und gemahlen und als Kaffee-Ersatz benutzt; weil nicht koffeinhaltig, wird L. auch heute noch in Reformhäusern angeboten.
Die Wurzeln sind ein Färbemittel für Wolle (hellgrün).
Verwendungs- und Handelsform: Frische Blätter.
Geschmack: leicht bitter.

In der Küche:
Nur sehr junge Blätter oder besondere Züchtungen werden zu Salaten, Suppen, Soßen verwendet. Die Engländer legen im Frühling die Blätter auf ihr Butterbrot, die Holländer braten die Knospen.
Die kleinen und jungen Knospen werden als Kapern in Essigwasser eingelegt.

Rezepte
Löwenzahn-Gemüse
Löwenzahn-Salat



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